„Sommertour München 2018"
Gleich doppelte Freude hatte unser Senatspräsident Helmuth Schmitz, als er alle Damen, „seine Senatoren mit Ballotagisten“ und einige Herren des Gesellschaftsvorstandes auf der Terrasse des Restaurants Michaeligarten am See begrüßen konnte. Er hatte nicht nur bereits zum dritten Mal in den letzten zwölf Jahren, genau wie Senatsfreund Wilfried Jansen, eine Senatstour nach München organisiert, sondern auch zur Feier seines 70. Geburtstages zu diesem Abend eingeladen.
Die Küche des Hauses hat sich selbst übertroffen und so wurde es in stilvoll rustikaler Atmosphäre mitten in Bayern eine sehr muntere Geburtstagsfeier unter Kölschen mit vielen ausgelassenen „Gesprächen“, woran natürlich der hervorragende Wein ebenfalls einen Anteil hatte.
Am Samstagmorgen trafen sich alle am Spielzeugmuseum zur Führung „Das gibt´s doch gar net - oder doch?“ durch die Münchner Altstadt. Unter fachlich hervorragender und äußerst humoriger Leitung wurden viele Sehenswürdigkeiten aus amüsanter Perspektive präsentiert. Ob das Leben früher oft so spielte wie behauptet, konnte jede(r) selbst bewerten, indem man eine Geschichte als wahr oder „geflunkert“ identifizierte. Jedenfalls war eine gewisse Kenntnis mancher Kölscher Historie hierbei von Vorteil – in Köln war (und ist) ja auch manches manchmal „unglaublich“.
Zur Stärkung nach diesem mental und körperlich anspruchsvollen Morgen ging die Tour per Bus weiter. Wohin? Natürlich, das darf nicht fehlen, zum Heiligen Berg nach Kloster Andechs. Bei herrlichem Wetter genossen Alle nach anstrengendem Aufstieg im Biergarten das ein oder andere Maß Andechser und entsprechend deftige Kost. Ein besonderes, nicht planbares Highlight war die bayrische Blaskapelle mit Fahnenschwenker, die zufällig grade spielten. Passender geht´s nicht. Wer noch einige Meter höher stieg, konnte zum Abschluss die imposante Barock-Klosterkirche bewundern.
Weiter ging´s zur Schlösserfahrt auf einem Ausflugsschiff an den Starnberger See. Es ist schon nachvollziehbar, warum König Ludwig II, Kaiserin Sissi’s Familie und heute verschiedene Industrielle diesen wunderbar friedlichen Ort als Freizeitdomizil gewählt hatten. Vom See aus wirken die harmonisch in die Landschaft eingepassten Schlösser und herrschaftlichen Gebäude jedenfalls sehr majestätisch und teils trutzig. Dass ein Senator das Verlassen des Schiffes am Anlegesteg verpasst hatte und noch eine „Ehrenrunde“ zum Nachthafen drehen „durfte“, mag der kölschen Unvollkommenheit geschuldet sein. Aber alle Grielächer haben die zusätzliche Wartezeit, auch dank der situationsangepassten „humorigen“ Bemerkungen, gut überstanden.
Am Sonntagmorgen traf man sich am Jakobsplatz in der südlichen Altstadt. Hier war dem alten Hackenviertel, in dem viel Historie bewahrt wurde, im Laufe der letzten Jahrzehnte mit dem jüdischen Zentrum ein moderner Stempel zugefügt worden. Unsere Führung „Henker, Huren und die Hofstatt“, wieder qualitativ und vom Unterhaltungswert erstklassig, führte uns in versteckte, teils mystisch prunkvolle Bereiche zwischen Sendlinger Tor und Sebastiansplatz. Prächtige, ganze Lebensphasen darstellende Fassaden des Künstlers Asam, pittoresk ausgestattete Barockkirchen und einfache Handwerkerhäuser wechselten sich ab. Vom Status der früheren Henker und deren Möglichkeiten des „Geschäftemachens“ waren alle Grielächer gleichermaßen beeindruckt. Es herrschte große Einigkeit: ein sehr schönes, kurzweiliges Wochenende im Rahmen unserer Grielächerei und wieder einmal beste Gelegenheit, locker und ungezwungen „zu schwade“, Neues zu erfahren und sich wohl zu fühlen. So erging es insbesondere auch den mitgereisten Herren der Ballotage.